Am 10. August lud der DVMB Thüringen nach Heilbad Heiligenstadt in das Hotel zur Traube ein.
Ich war als Mentorin geladen um über das Thema „Achtsamkeit bei chronischen Schmerzen“ zu referieren und an Hand praktischer Beispiele zu zeigen, dass Achtsamkeit nicht nur ein Modewort in aller Munde ist, sondern in vielen alltäglichen Situationen einsetzbar.
Bevor ich zu Zuge kam, sammelten sich die Teilnehmer der Gruppen aus Eichsfeld, Nordhausen und Greiz in einer Vorstellungsrunde, um anschließend die aktuellen Probleme der einzelnen Gruppen zu besprechen.
Das größte Augenmerk lag bei den Kassenführern, die das Thema Abrechnung im Moment als sehr kompliziert beschrieben. Es wurde von übervollen Gruppen gesprochen und die Notwendigkeit neue Gruppen zu gründen.
Die Nachfrage nach einem gemeinsamen Miteinander wächst. Im fließenden Wechsel wurde ich dann zum Einsatz gebeten und es klang für einige Teilnehmer Anfangs paradox, das Achtsamkeitsübungen den Schmerz nicht beseitigen jedoch die Einstellung zu dem Schmerz verändern, was dann zu einer tatsächlichen Linderung führen kann.
Fragen:
- „Wann hast du das letzte mal geatmet?“
- „Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben?“
- „Kannst du mir den Schmerz mit allen Sinneskanälen beschreiben?“
und viele andere wurden thematisiert und nach bestem Wissen und Gewissen beantwortet.
Wir übten ganz bewusst zu atmen, durch mentale Bilder in gute Gefühle zu kommen um diese dann in den Schmerz zu verlagern. Mit verbundenen Augen wahrzunehmen wie sich Gegenstände anfühlen um diese dann zu beschreiben, ohne zu bewerten.
Als Kinder hat uns dies leider keiner beigebracht und so gab es zu Beginn kleine Startschwierigkeiten. Für unser Gehirn ist es der einfachste Weg etwas aus der Erinnerung zu beschreiben, doch die Dinge mit der Neugier eines Kindes zu entdecken, ist für einen Erwachsen gar nicht so leicht.
Zum Abschluss übten wir mit verbundenen Augen die Kontrolle an das Gegenüber abzugeben und sich im Vertrauen führen zu lassen.
Leider verging die Zeit fast wie im Fluge um alle Übungen aus dem Skript praktisch einmal auszuprobieren.
Ich wünsche allen Teilnehmern ganz viel Erfolg beim üben, ausprobieren und die Fähigkeit zu entwickeln, körperlich zu entspannen und geistig zu regenerieren.
Jeder Schritt der Veränderung ist ein Baustein auf dem Weg in die Balance mitten im Leben.
Dankeschön und herzliche Grüße
Grit Lehmann